Lechnitz knapp an WM-Bronze vorbei

Masters-WM Varese/Italien: Lechnitz knapp an Bronze vorbei
Bericht von Wolfgang Treitler

Die heurige UCI-Masters-WM in Varese/Italien (30.8.-2.9.2018) sah unseren Titelverteidiger von 2017, Alfred Lechnitz zweimal am Start: bei der Einzelzeitfahr-WM über 22 km (30.8.) und bei der Straßen-WM über 103 km (2.9.).
Bei herrlichem Wetter – sonnig, warm und windstill – nahm Alfred das Rennen auf; den Kurs hatte er im Vorjahr schon befahren und sich eingeprägt. Was üblicherweise hilft, wurde diesmal ein wenig zur Falle.
Denn im Unterschied zum Vorjahr wurde die Wende der Zeitfahrstrecke nicht durch einen Kreisverkehr gelegt, sondern vor dem Kreisverkehr auf der Zufahrtsstraße gemacht. Alfred sah das zu spät, konnte erst im Kreisverkehr zum Stillstand bremsen, schob das Rad zurück und setzte seine Fahrt fort. Ein solches Missgeschick kostet nicht nur Zeit, es bricht auch den Rhythmus der Volllast. Das hat ihm am Ende den immer noch großartigen 6. Platz und doch zugleich mehr Zeitverlust gebracht als die 33 Sekunden, die ihm auf den dritten Platz fehlten. Die Zeitfahr-WM gewann Mikalaj Baklanau (Weißrussland), ein mehrfacher Weltmeister, den man auch von seinen vielen Teilnahmen bei der Weltradsportwoche in Hartberg und beim Radweltpokal in St. Johann kennt.
Beim sonntäglichen WM-Straßenrennen über 103 km fiel die Vorentscheidung nach den ersten flachen 10 km, als sich ein Berg von 8 km aufstellte, der die etwa 250 Fahrer aller Masters-Klassen über 60 Jahre in verschiedene Gruppen zerlegte. Dieses erste Streckenkriterium sowie der Kurs als Ganzer, der 1600 Höhemeter aufwies, bevorzugte Bergfahrer eindeutig. Dazu kam noch, dass Gruppen jüngerer Kategorien, die 130 km zu bewältigen hatten, sich im Lauf des Rennens mit Gruppen des 103-km-Rennens mischten, was das Resultat im Ganzen wohl ein wenig, die Zeitabstände jedoch deutlich veränderte, wie sich am Abstand des Weltmeisters Roger Cull (AUS) zu Joel Navarro (FRA) und Mikalaj Baklanau (BLR) als den Zweit- und Drittplatzierten zeigt, die 5 min. zurücklagen.
4 min. dahinter landete Alfred auf dem 17. Platz, auch das eine ausgezeichnete Leistung angesichts des Profils der Strecke. – Tragischer Held aus Österreich war der Steirer Hans Taucher, dem auf den ersten Metern des Rennens ein Mitbewerber zufällig das Schaltkabel hinten mit seinem Schnellspanner ausriss, so dass Taucher für die Gesamtstrecke nur die Varianten 53/15 und 39/15 zur Verfügung hatte; dennoch erreichte er den 5. Platz.
Im Schatten dieser WM-Großereignisse und bei Regen fand am 1.9. das Masenbergrennen in Hartberg statt (14 km, ca. 900 Hm), bei dem ich in der Kat. Masters 3 Zweiter wurde.
Ergebnisse:
TT-WM Varese
Straßen-WM Varese
Masenbergrennen