Schnecke-Bahn-Clubmeisterschaft

 clubmeisterschaft

Sieg der Jugend bei gelungener Premiere

Steffen Hoffmann, der schon im Herbst den Clubmeistertitel auf der Straße erringen konnte, siegte bei der 1. Clubmeisterschaft des RC Schnecke auf der Bahn im Omnium recht deutlich vor Bahn-Spezialist Wolfgang Hribernik und Offroad-Freak Simon Prodinger.
Aus einer im Anschluss an ein ÖRV-Bahnrennen geborenen Idee (anwesend: Christian Fuchs, Wolfgang Hribernik, Andi Mitterlehner und 2 Bier), die darauf basierte, dass immer mehr Schnecken die Bahn zu Trainingszwecken nutzten, entwickelte sich eine kleine, aber feine und damit gelungene Premierenvorstellung.
Ergebnis
Fotos von Heinz Heimhilcher

Durch die Connection über Christian Langhammer wurde möglich, dass die Bahn am Freitag, dem 26. Jänner, ab 19 Uhr dem RC Schnecke zur Verfügung stand. Sofort ergab sich ein Dream-Team, das die Veranstaltung administrierte – Fuchsi (nationaler Rennkommissar) konnte wegen Erkrankung nicht teilnehmen und wechselte in die Jury, in der mit Langi und Silvia Aigner bereits routinierte Kollegen saßen. Patrizia fungierte als 2. Schriftführerin (und wie üblich als Podium girl) und Franz Bachmaier stellte sich spontan als Sprecher zur Verfügung und versorgte das zahlreich erschienene (sensationslüsterne?) Publikum mit Pointen.
Von 22 möglichen Bahnfahrern wagten sich 14 auch wirklich an den Start, Ex-Senioren-Weltmeister Alfred Lechnitz war leider beruflich verhindert, Jens Mateyka und Willi Czenek meldeten sich krank und Schnecke-Neuzugang Helge Mensching hatte zuviel Stress mit dem Studium.
Zunächst galt es, eine fliegende Runde zu absolvieren und Reinhard Bscherer durfte als erster starten. Seine Zeit von 16,84 konnten weder Andi Mitterlehner noch Martin Orner, der sie um 4 Hundertstel verfehlte schlagen und auch Oldboy Walter Slavik scheiterte. Steffen Hoffmann, einer der beiden verbliebenen Favoriten, unterbot sie dann allerdings deutlich – 15,53. Als 6. trat Horst Blach an und einer der beiden Beteiligten (Langi oder Horst) verzählte sich – sodass Horst beim Ertönen der Glocke seelenruhig weiter auf der blauen Linie die Reifen anwärmte. Kommentar Franz Bachmaier: „Das wird jetzt keine neue Bestzeit.“ Dann gab Horst in der folgenden Runde doch ordentlich Gas und absolvierte sie mit über 52 km/h – im Endeffekt Rang 9.
Harald Holzschuh verblüffte mit einem starken Auftritt und scheiterte nur am Führenden – 16,31; 55 km/h. Hannes Zwittmajer zeigte, dass er nichts verlernt hat und fuhr bis zur Rennhälfte eine saubere Linie. Dann rollte sein Rad nicht mehr richtig und er war froh, die Ziellinie nach 17,63 überhaupt erreicht zu haben. Nach Hannes durfte Wolfgang Hribernik auf das Holz - er behielt die Nerven und unterbot Steffens Zeit um 8 Hundertstel. Wolfgang Treitler ersprintete den 5. Endrang, Simon Prodinger dagegen blieb als dritter Starter unter 16 Sekunden. Herbert Sedlak ließ es langsamer angehen (obwohl ihm Franz eine zweimonatige intensive Vorbereitungszeit unterstellt hatte) und wurde nur 13., Thomas Stammhammer kam als jüngster auf Rang 10 und Peter Hoffmann wurde 11.
Das Ausscheidungsrennen war für einige Fahrer ihr allererstes Massenstartrennen auf der Bahn und dementsprechend viel Respekt brachte manch einer in den ersten 5 Runden mit. Thomas musste sich als erster verabschieden, dann folgten Andi, Horst und Reinhard. Walter hatte sich gut gehalten, mit Peter, Hannes und Sedi folgten die Ex-Rennfahrer. Dann erst musste Harald die Bahn verlassen, nachdem er wieder eine tolle Leistung gezeigt hatte und nur wegen mangelndem Platz Rettung aussichtslos war – und obwohl er zu Beginn des Rennens eine Feindberührung mit Sedi verdauen musste. Der 5. Platz ging an den in Bahnrennen schon routinierteren Martin, der aus dem Mostviertel stammende Schnecke-Neuzugang Wolfgang, der im Trikot seines alten Vereins RC Amstetten an den Start ging, erreichte Rang 4. Wolfgang – in den Farben des RV Zürich – ging im folgenden Sprint zu früh die Luft aus und er musste sich mit Rang 3 begnügen. Simon sah sich somit Steffen im Schlusssprint gegenüber, wo der erfahrenere – und an sich schnellere – Steffen im Vorteil hätte sein müssen. Den nutzte er auch um in Führung zu gehen und den Sieg zu holen, wenn Simon auch zuletzt noch einmal stark aufkam.
Nach 2 Bewerben hatten sich Steffen (31 Punkte), Wolfgang H. (29) und Simon (26) schon einigermaßen vom Rest abgesetzt, Wolfgang T. (21), Harald (20) und Martin (18) lagen evtl. noch in Reichweite. Doch es wartete mit dem 48 Runden-Punkterennen noch der längste und interessanteste Bewerb. Und er begann mit einem gewaltigen Sprint von Harald, der sich die ersten 5 Punkte vor Steffen, Wolfgang T. und Wolfgang H. holte. Dieser 100%ige Einsatz kostete Harald jedoch so viele Körner, dass er im Anschluss den Kontakt zum Feld verlor und zu guter Letzt mit 2 Minusrunden über Rang 11 nicht hinauskam. (Hannes konnte zum 3. Bewerb wegen Konditionslücken nicht mehr antreten, Walter und Horst strichen die Segel nach einigen Runden.) Die nächsten 3 Wertungen holte sich allesamt Steffen (und sicherte damit vorzeitig seinen Gesamtsieg), dahinter landeten Reinhard, Wolfgang H. und Martin, in der 3. Wertung Wolfgang H., Sedi und Martin und in Wertung Nummer 4 Sedi, Wolfgang T. und Wolfgang H. Während einer dieser Wertungen sprintete Simon einmal in der falschen Runde und verlor beim anschließenden richtigen Spurt prompt den Anschluss ans Feld. Dies nutzte diese Schwäche, die auch Reinhard ansatzweise befiel, jedoch zu wenig, sodass die beiden den Anschluss wieder herstellen konnten. Dann – 14 Runden vor Schluss - attackierte Andi und kam solo weg, dahinter wurde abgestellt. Als er eine Dreiviertel-Runde Vorsprung hatte und für das Klassement des Punkterennens gefährlich wurde, machte sich Thomas mit dem Feld im Schlepptau auf die Verfolgung; Andi schaffte gerade noch den Gewinn der Wertung vor Steffen, Simon und Reinhard. Zum Abschluss ergatterte Wolfgang noch einen Wertungssieg, Simon, Steffen und sein Vater Peter holten die restlichen Punkte. Steffen holte sich somit einen ungefährdeten Sieg im Punkterennen (23 Punkte), Wolfgang H. (12) wurde Zweiter. Dahinter landeten die punktegleichen Simon, Sedi und Andi (je 5 Punkte), die durch den Zieleinlauf auf die Ränge 3 bis 5 gereiht wurden, Reinhard konnte Wolfgang T. (beide 4 Punkte) ebenfalls durch die bessere Platzierung beim Einlauf auf Rang 7 verdrängen, Martin sammelte zwei, Peter einen Punkt, Thomas blieb punktelos, obwohl er mit dem Grundtempo nie Probleme bekommen hatte. Harald musste -35 Punkte verdauen, durch seine Leistungen in den beiden ersten Bewerben landete er dennoch auf dem 6. Omnium-Rang und ließ damit Reinhard, Sedi, Andi, Peter, Thomas sowie Hannes, Horst und Walter hinter sich. Die Top 3 mit jeweils 5 Punkten Differenz: Steffen, Wolfgang H. und Simon, Wolfgang T. ausgezeichneter 4. und Martin guter 5.
Wichtig: Trotz mangelnder Bahn-Routine bei einigen Teilnehmern ist nichts passiert, die Stimmung erinnerte ohnehin an das Münchner Sechstage-Rennen! Wie in Wien nicht unbedingt üblich befanden sich nämlich mehr Zuseher im Stadion als Fahrer - laut Langi-Zählung 40 gegenüber 14, darunter der vielfache Bahn-Staatsmeister Roland Garber und Andy Bradley vom Team Swiag, der Preise für die Sieger stiftete. Und so kam es, dass rund 50 Schnecken inklusive Anhang bei der Siegerehrung im Gasthaus Mehler saßen.