40. Weltradsportwoche Deutschlandsberg: Wolfgang 4., Karl 11.
Bericht von Wolfgang Treitler

Vom 11.-18. August 2012 fand in Deutschlandsberg die 40. FISRSC-Weltradsportwoche statt. Seit 25 Jahren wurde sie in der Hauptstadt des Schilcher ausgetragen, dieses Jahr zum letzten Mal. Das brachte vor allem in den Kategorien M 4 und M 5, in denen Karl [Tomitz] und ich vom RC Schnecke teilnahmen, sehr viele Fahrer an den Start, die Konkurrenz war damit dichter als in jeder anderen Masterkategorie. In M 5 dominierten Fahrer aus Weißrussland, Mikalai Baklanau fuhr einen klaren Gesamtsieg heraus; in M 4 trat eine starke Mannschaft um den späteren Gesamtsieger Stephen Fairless an, der schon 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul mit der Australischen 4er-Mannschaft den 9. Platz geholt hatte. – Wie jedes Jahr, so bestand auch dieses Jahr die Weltradsportwoche aus 6 Einzelrennen (Kriterium, 2 Straßenrennen, Sprint, Bergrennen und Einzelzeitfahren), in denen für die besten 12 Fahrer Punkte vergeben wurden, für den 1. Platz 15 Punkte, für den 12. Platz 1 Punkt. Und wie jedes Jahr, so war es auch heuer möglich, dass man nur an einem Rennen teilnahm, dadurch zwar für die Gesamtwertung keine Rolle spielte, doch v. a. in den späteren Rennen den langsam ermüdenden Serienfahrern möglicherweise wichtige Punkte wegnehmen konnte.
In M 4 wurde hart gerungen; nach der Hälfte der Rennen hatte sich der überlegene Sieg von Stephen Fairless bereits abgezeichnet; auch der 2. Platz Olaf Kühns (GER) war kaum noch zu gefährden. Ich lag auf Platz 4 und hatte, nachdem ich ständig in den Punkterennen lag und im Kriterium sogar den 2. Platz holen konnte, nur jeweils wenige Punkte Rückstand auf den 3. Gesamtplatz. Im entscheidenden abschließenden Einzelzeitfahren musste ich 3 Platze vor Roy Clarke (AUS) plaziert sein, um ihn einzuholen – das gelang, Clarke war 10., ich 7. Doch wenig später hatte Wolfgang Lackner eine Zeit hingelegt, die ihm den Sieg und damit den 3. Gesamtplatz brachte. Damit hatte Stephen Fairless (AUS/79) klar gesiegt vor Olaf Kühn (GER/58), Wolfgang Lackner (AUT/47), mir (AUT/44) und Roy Clarke (AUS/44).
In M 5 machte es Mikalai Baklanau (BLR) Stephen Fairless gleich: Er holte den Sieg im Kriterium und gab die Gesamtführung nicht wieder ab. Karl fuhr das Kriterium mit der gebotenen Vorsicht, nachdem es in seiner Kategorie einen Sturz gegeben hatte. Im Lauf der Woche kam er immer besser in Fahrt; schon beim ersten Straßenrennen (13.8.) hatte er sich stark gezeigt und bis zu den zwei giftigen Anstiegen 10 km vor dem Ziel im Feld halten können; schließlich holte er beim zweiten Straßenrennen (Bad Gams, 17.8.) mit dem 11. Platz 2 Punkte. Dieses Rennen, das M 4 und M 5 gemeinsam aufgenommen hatten, war durch eine Reihe von Attacken bestimmt und auch durch einen Unfall, der sich unmittelbar hinter mir an einer Verkehrsinsel ereignet hatte. Karl konnte dem Geschehen ausweichen und kam sicher ins Ziel. Am Ende holte er den 11. Gesamtrang, war damit der drittbeste Österreicher seiner Kategorie und hat so wieder seine Ausdauer und Konstanz gezeigt.
Eingebettet in die Rennserie, fand am 15.8 ein Paarzeitfahren für verschiedene Paare über 11 km statt. Vom RC Schnecke traten zwei Paare an: Meine Frau mit Julia und ich mit Tamara. Gegenüber dem Vorjahr verbesserten wir uns zeitlich eklatant. Und wie auch im Vorjahr hätten wir unseren direkten Konkurrenten deutlicher zugesetzt, wenn nicht eifrige Mütter und Väter ihre ebenso eifrigen Kinder fallweise geschoben hätten. Tamara kannte sich im Reglement schon aus: „Wer geschoben wird, wird eigentlich disqualifikaziert.“ Da blieb uns zwar der jeweils letzte Platz, doch im abschließenden Familienradmarathon am 19.8. über 22 km sahen und hörten wir den Schlusswagen nicht.
Nächste Jahr kehrt die FISRSC-Weltradsportwoche wieder nach Hartberg zurück, wo sie in den Jahren 1973-1987 schon ausgetragen worden war. Vom 17.8.-24.8.2013 wird die gleiche Serie auf neuen Strecken ausgetragen. Die Organisation der FISRSC-Weltradsportwoche um Gerhard Krois in Deutschlandsberg hat in jeder Hinsicht in den vergangenen 25 Jahren beste Arbeit geleistet, für die ihm und seinem gesamten Team hier auch ausdrücklich gedankt sein soll – eine Vorgabe der Austrag der Weltradsportwoche im nächsten Jahr in Hartberg. Im Frühjahr 2013 wird das Programm der 41. FISRSC-Weltradsportwoche feststehen.
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