Andi Schröder qualifiziert sich für Paris-Brest-Paris

Brevetserie in Oberösterreich und Wien
Bericht von Andi Schröder

Die Brevetserie in Oberösterreich, mit den Distanzen 200, 300 und 400 km, wurde von Ferdinand Jung veranstaltet und war für mich Teil der Qualifikation für die, im August stattfindende, Radfernfahrt Paris-Brest Paris. In Wien wurde neben den bereits genannten Distanzen zusätzlich auch die Distanz über 600 km gefahren (notwendig für die Qualifikation), organisiert wurde diese Serie von Klaus Bäumel. Die detaillierte Streckenbeschreibung (alle Strecken), Fotos, Berichte, Ergebnisse zu den Brevets in Oberösterreich sowie weiterführende Links sind auf der Internetseite von Ferdinand Jung zu finden.

Brevetserie in Oberösterreich:
Brevet 200
58 Starter begaben sich, bei bestem Wetter und Sicht in die Berge, auf den ersten von drei Teilen der in Oberösterreich ausgetragenen Brevetserie mit den Distanzen 200, 300 und 400 km. Als Teilnehmer vom RC-Schnecke waren Thomas Kaider und ich am Start. Kurz nach dem Start (bis zur ersten Ampel wurde neutralisiert gefahren) attackierte Thomas Stindl (also bei der Ampel), einige andere folgten, ich war mir sicher, dass das nicht mein Tempo sein wird und versuchte daher gar nicht mitzufahren. Nach der ersten Steigung bildete sich dann aus dem verbleibenden Rest eine größere Gruppe, die dann geschlossen bis zur ersten steilen Prüfung (Großalm) gemeinsam weiterfuhr. Danach fand ich mich am Ende des Feldes mit drei anderen wieder, der Rest der Gruppe war schon am anderen Ende der Uferstraße des Attersees zu sehen. Die Strecke führte weiter bis Unterach am Attersee und von dort weiter zum Mondsee hinüber (ich in einer hinteren Gruppe, Thomas in einer der vorderen Gruppen), den wir allerdings nur kurz neben uns hatten, da wir bereits Richtung St. Georgen abbogen. Davor, in Strass, ging es über den Berg zurück zum Attersee und direkt zur zweiten Kontrollstelle mit ausgezeichnetem Büffet bei der Familie Hermanutz. Dort trafen wir auch die anderen (Thomas und der Rest) wieder und so ging es wieder vereint zurück nach Linz. Nach knapp 7 Stunden erreichten wir das Ziel wo dann bei Gulasch und Bier die Nachbesprechung stattfand.

Brevet 300
Teil zwei der Brevetserie startete bereits um 7 Uhr und 41 Starter fanden sich wieder in Haid ein, um die 300 km in Angriff zu nehmen. Das Wetter war wie schon beim 200er auf Schön gestellt, wenngleich etwas kühl, zumindest in der Früh. Anfangs wurde, in anbetracht der Streckenlänge, in gemütlichem Tempo und geschlossener Gruppe gefahren. Die lang gezogene Steigung von Steyr nach Maria Neustift teilte die Gruppe dann und es bildete sich eine größere Gruppe, in der es, meist unter der Führung des RC-Sereno, weiter bis nach Micheldorf und über den Hügel nach Steinbach ging. Dort legte der RC-Sereno geschlossen eine Pause ein, ich fuhr mit Josef Böck, Günther Prießner von den 2RadChaoten und Peter Six alleine weiter. Kurz danach trafen wir auf Christian Hermanutz und Manuel Jung und wir fuhren zu sechst weiter, wobei Christian Hermanutz durch ein unglaubliches Pensum an Führungsarbeit bis zum Ende des Bewerbes seine sehr gute Form zeigte. Während der weiteren Fahrt ging es durch Gmunden (Kontrollpunkt), den Traunsee entlang nach Ebensee und mit Rückenwind Richtung Bad Ischl. Durch das Weißenbachtal kamen wir dann wieder zum Attersee und in weiterer Folge zur Kontrolle (und damit auch Büffet) und Rast bei der Familie Hermanutz. Nach erfolgreicher Verpflegung fuhren wir gemeinsam wieder nach Haid zurück, wo wir nach 10:34 eintrafen (und, ja, Gulasch und Bier …).

Brevet 400
Beim Start zum 400er standen logischerweise 24 Starter in Haid. (Anmerkung des Redakteurs: 58-17=41; 41-17=24 … logisch!) Ich bin schon am Freitag nach Ansfelden gefahren um mir einen allzu langen Tag zu ersparen. Dann Samstag früh 7:00: Es regnet nicht (trotz vorhergesagtem Schlechtwetter), ich bin auf Regen eingestellt, Licht ist am Rad montiert (Test der Lichtanlage für PBP), Trinkrucksack mit Regengewand darin und jede Menge Riegel sind auch dabei.
Start: Zwei Minuten vor dem Start, die Schnalle an meinem Schuh bricht, daher Regenüberschuhe angezogen um den ganzen System die notwendige Stabilität zu verleihen für die 400 km, Ersatzschuhe hatte ich nicht wirklich eingeplant. Wir fahren vom Start weg geschlossen Richtung Inn, bei ca. km 50 beschließen wir (10 Mann) wegzufahren, bei ca. km 80 wird wieder geteilt, es fahren 4 Mann weg und wir verbleiben zu sechst (mit mir, Christian und Fritz aus Attersee, die Chaoten Josef und Günther und Peter, lauter alte Bekannte).
In der Gruppe waren wir alle einig, wir fahren den ganzen Bewerb, wie schon bei den 300 km, gemeinsam. Irgendwann im Lauf des Vormittags, kommt dann auch die Sonne hinter den Wolken hervor und wir fahren recht gemütlich auf verkehrsarmen Straßen dahin. Bei Braunau verfahren wir uns dann auch (zu gemütlich gefahren und vor lauter Tratschen nicht auf die Streckenbeschreibung geschaut), der Umweg ist aber zum Glück nur kurz. Dann geht es mit Sonne und kräftigem Gegenwind retour Richtung Mondsee. Über den angenehm zu fahrenden Mondseeberg fahren wir nach Mondseeort hinunter, in der Abfahrt beginnt es dann das erste Mal zu regnen. Über den nächsten Berg (der bereits vom 200er bekannt war) und mit etwas Regen ging es wieder zur Fa. Hermanutz, diesmal Pasta essen und natürlich zur Kontrolle. Dann wieder mit Sonnenschein den Attersee entlang zum Mondsee, dort den kleinen Hügel hinauf zum Wolfgangsee und flach nach Ischl (km 295) zur nächsten Kontrolle. Von dort weiter Richtung Ebensee und durch das Weißenbachtal zurück Richtung Attersee, ab da hatten wir dann permanent Gegenwind und auch meine Kräfte waren am Schwinden. Ab Stadl Paura (nomen ist omen) gesellten sich zusätzlich noch Dunkelheit und wieder leichter Regen hinzu, allerdings kennen wir nun schon die Strecke von den zwei Brevets davor, was einige Vorteile hat. Nach 15 Stunden Fahrzeit (22 Uhr) kommen wir nach nach Haid zurück und beenden auch die 400 km mit einem zufrieden stellenden Schnitt (knapp 30km/h). Statt Gulasch gibt’s diesmal Schinkensalzstangerl, das Bier gibt’s aber trotzdem. Ca. eine Stunde schneller war die erste Gruppe (20:55), die letzten Teilnehmer kommen um 1:34 ins Ziel.

Brevetserie Wien

Startpunkt der Bewerbe zur Brevetserie in Wien ist der Parkplatz beim Novotel in Wien-Auhof.

Brevet 200
Aus Trainingszweck wurde der 200er in Wien auch gefahren, wobei außer mir auch noch Thomas Kaider als zweite Schnecke daran teilnahm. Bei heißem Wetter war die Strecke Wien Auhof – Wiental – Klammhöhe – Wilhelmsburg – Schindeleck – Obergrafendorf – Melk – Gansbach – St. Pölten – Wien Auhof zu bewältigen. Dies wurde auch relativ flott (6h ??min) erledigt.

Brevet 600
Der 600er war der letzte Qualifikationsbewerb für PBP und der einzige Brevet mit 600km, der in Österreich gefahren wurde. Entsprechend groß war daher die Teilnehmeranzahl, ca. 50 Randoneure waren um 7:00 am Start zugegen. Die Wettervorhersage war auf heiß gestellt und ich war mit dem PBP Rad am Start. Der Plan war, gemütlich, auf zwei Tage verteilt, die Distanz zu bewältigen, Material, Ausrüstung und auch Ernährung zu testen. Einige Teilnehmer planten die Distanz in einem Stück zu bewältigen, der Großteil teilte die Distanz allerdings in zwei Teilstücke und damit auf zwei Tage auf, wobei am ersten Tag 320km nach Dobersberg zu fahren waren und am zweiten die verbleibenden 280km zurück nach Wien. Von Anfang an war ich in einer Gruppe mit den bereits bekannten Begleitern von der 300 und 400km Strecke. Die Strecke führte, wie schon beim 200er (und auch beim 300 und 400er) erst durch das Wiental nach Neulengbach, von dort über die Klammhöhe, bei der erstmals Schluß mit gemütlich war, da wir einen kleinen Rückstand aufzuholen hatten. Durch Hainfeld, erste Kontrolle in Wilhelmsburg und Obergrafendorf ging es weiter zur Bundesstraße 1. Diese fuhren wir dann mit Rückenwind und steigender Temperatur bis kurz vor Amstetten (zweite Kontrolle) in einer ca. 12 Mann großen Gruppe, danach reduziert (der RC-Sereno machte länger Pause). Bei Wallsee wurde die Donau überquert. Nach einem kurzen flachen Stück auf der anderen Seite begann die ca. 40 km lange Steigung über Bad Zell nach Liebenau hinauf. Ab da wurde aus dem angenehmen Fahren in der Gruppe ein Solo für mich und bis zum Ziel fuhr ich daher 120 km alleine. Die Steigung, und die sommerlichen Temperaturen, brachten die ersten Schwierigkeiten für die Teilnehmer. Einmal im Waldviertel wurde es etwas angenehmer und so wurde das Ziel in Dobersberg nach etwas mehr als 12 Stunden Fahrt von mir erreicht. Ein großer Teller Pasta und Salat beendete den ersten Tag. Der zweite Tag begann um 4:15 mit einem kleinen Frühstück und wir konnten zu viert (Christian, Fritz, Rudi und ich) pünktlich um 5 Uhr aus Dobersberg wegfahren. Bis Retz ging es insgesamt deutlich bergab und es war sehr angenehm zu fahren (kein Verkehr, kühle Temperaturen und landschaftlich schön). Danach wurde noch mal das Sitzfleisch auf dem flachen Stück bis Waidhofen an der Thaya getestet und wir fuhren dann weiter über Hollabrunn (Aufenthalt in der Bäckerei/Fleischerei) nach Krems (Zwischenstopp zum Reifenwechseln auf dem Weg dorthin), wo wir die Donau wieder querten. Danach kam die vorletzte Steigung zum Stift Göttweig hinauf und weiter bis St. Pölten zur letzten Kontrollstelle. Das letzte Stück nach Wien über den Riederberg (wo oben nochmals alle zusammenwarteten) war dann auch schnell erledigt und so erreichten wir nach 11 Stunden um 16 Uhr das Ziel in Wien- Auhof. Nach einer kurzen Nachbesprechung (und dazugehörigem Getränk) war damit auch der 600er Brevet erledigt.